Das Digitale Depot

TONPFEIFE

 
 
 
 
Inventar-Nr.
I/05946/92
Systematik
Dekoration/Dekoration/Allgemein
 
Datierung
17. /18. Jahrhundert
 
Personen / Körperschaften
 
Material / Technik
Ton
Maße
Maß: 2,40 x 5,10 x 2,20 cm
Gewicht: 0,02 kg
 
Beschreibung

Mit der europäische Kolonisation Amerikas trat die Welt in ein neues globales Zeitalter ein. Bis spürbare Folgen dieser Globalisierung auch die Orkney- und Shetlandinseln erreichten, sollte es aber noch eine Weile dauern. Unser bester Gradmesser hierfür ist der Beginn des Tabakkonsums auf den nordatlantischen Inseln, denn das Rauchen lässt sich ausgezeichnet archäologisch nachweisen. Bei vielen Ausgrabungen werden Bruchstücke von Tonpfeifen gefunden, die bei Archäologen große Begeisterung auslösen. Denn diese Pfeifen zeugen nicht nur von der globalen Verbreitung des Rauchens, sie sind auch häufig sehr gut datierbar. Weiterhin lassen sich oft ihr Hersteller und auch der Herstellungsort nachweisen, was zusätzlichen Aufschluss über Handelsnetzwerke gibt.

Tonpfeifen wurden nicht nur in Orkney und Shetland benutzt und gefunden, sondern waren durch den Tabakkonsum der Europäer weltweit verbreitet. Dieser Pfeifenkopf aus der Sammlung des DSM stammt von einem anderen frühneuzeitlichen Handelszweig im Nordatlantik, dem Walfang, der sogenannten Grönlandfahrt. In Nachverfolgung der Basken, Holländer und Engländer, die im 16. und 17. Jahrhundert in die Arktis segelten um die dortigen Walbestände für kommerzielle Zwecke auszubeuten, segelten ab dem 17. Jahrhundert auch immer mehr Schiffe aus Norddeutschland nach Grönland und Spitzbergen. Neben Flotten aus den Hansestädten wie Bremen, Hamburg und Lübeck waren vor allem die Einwohner der Inseln im Wattenmeer stark am Handel mit Waltran und sonstigen Walprodukten beteiligt.

Hinweis

Das DSM digitalisiert seine Sammlung und öffnet sie für alle. Wie in vielen historischen Sammlungen sind auch in den Beständen des DSM Archivalien und Objekte mit rassistischer und anderweitig diskriminierender Sprache dokumentiert. Wir möchten daher darauf hinweisen, dass verletzende Sprache und Bilder in der digitalen Sammlung vorkommen können. Das DSM versteht sich als forschende und lernende Institution und arbeitet seine Sammlungsbestände kritisch auf.
Wir danken für Hinweise zu diskriminierender (Bild-)Sprache, fehlender sowie falscher Information.

Kontakt

Wir freuen uns über Anregungen, Fragen und Hinweise (mit Angabe der Inventar­nummer oder Signatur) unter
digitaldepot­@dsm.museum

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