Das Digitale Depot
Schiffsmodell WALTER RAU
Maß: 61,8 x 175,3 x 25,8 cm
Objektmaß: 176,3 x 25,2 x 52 cm
Das Walfangmutterschiff» WALTER RAU« wurde 1933 auf der Deutschen Werft in Hamburg gebaut. Das Schiff ist eine Kombination aus Tank- und Fabrikschiff und war 175 Meter lang. Es diente im Walfang als Fabrikschiff, um die mit den Fangschiffen geschossenen Wale zu verarbeiten. Die Wale wurden an der Längsseite der WALTER RAU befestigt und nach und nach an Deck des Schiffes zerlegt. Im hinteren Teil des Schiffes erfolgte die Verarbeitung der Speckschicht und im Vorderen wurden die Knochengerüste und Fleischteile zerlegt. Das Fabrikschiff war darauf ausgelegt, die Wale in höherem Umfang als bis dahin üblich zu nutzen. In der Regel gab es das Mutterschiff und acht bis 12 Walfangboote. Ein Fangboot war beispielsweise auch die RAU IX, welche im Museumshafen in Bremerhaven liegt. Die Walfangfahrten dauerten um die sechs Monate.
Um sich von norwegischen Walölimporten zu lösen, sollte im nationalsozialistischen Deutschland eine eigene Walfangflotte aufgebaut werden. Das kontinentale Großmachtstreben der Nationalsozialisten begründete den Wunsch nach Unabhängigkeit und höheren Produktionszahlen. Daraufhin gründete Walter Rau (1874-1940) – der Inhaber einer Fabrik für Streichfette – die Deutsche Walfanggesellschaft A.G., die eine deutsche Walfangflotte baute. Walöl wurde vielseitig genutzt. Zum Beispiel wurde Walöl zu Margarine, Maschinenöl oder Seife verarbeitet. Zu dem Zeitpunkt war der Walfang in den arktischen Gewässern bereits erschöpft, wodurch die Fanggebiete verlagert wurden. Das neu gebaute Schiff »WALTER RAU« wurde in der Fangsaison 1937/38 erstmalig in der Antarktis eingesetzt und verarbeitet in der Zeit über 1500 Wale.
Link zu: Geschichte im Ersten: https://www.dsm.museum/pressebereich/geschichte-im-ersten-walfang-unterm-hakenkreuz
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