Das Digitale Depot

Kolonialgeschichte des Norddeutschen Lloyd

Das vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderte Forschungsprojekt widmete sich den maritimen Aspekten des Erwerbs kolonialzeitlicher Kulturgüter. Das Projekt wertete Bestände maritimer und ethnologischer Sammlungen aus, um die Rolle großer Reedereien wie des Norddeutschen Lloyd im Kontext des kolonialen Erbes besser zu verstehen. In Zusammenarbeit mit dem Übersee-Museum Bremen und der Südsee-Sammlung des Historischen Museums Obergünzburg wurden die ehemaligen deutschen Kolonien in der Südsee als Herkunftsorte ethnologischer Sammlungsobjekte in den Blick genommen. Dabei wurde die Bedeutung des Norddeutschen Lloyd als Logistikpartner für den Transport von Kulturgütern hervorgehoben und die Rolle von Seeleuten wie Kapitän Karl Nauer bei der Vermittlung von Objekten in Museumssammlungen beleuchtet.

Die Forschungsarbeiten wurden von Tobias Goebel (DSM) und der Künstlerin Lisa Hilli durchgeführt. Lisa Hilli, Angehörige der Gunantuna (Tolai), trug mit ihrem Expertenwissen über Arbeits- und Handelsbeziehungen während der Kolonialzeit zur interkulturellen Perspektive des Projekts bei. Mit Blogbeiträgen, wissenschaftlichen Publikationen und der gemeinsamen Ausstellung »Points of View« in Kooperation mit dem Hafenmuseum Bremen trägt das Projekt zum gesellschaftlichen Diskurs um das koloniale Erbe in Bremen bei und lädt zum Dialog mit Vertreter:innen der betroffenen Herkunftsgesellschaften ein.


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