Digital Materialities
Digitales ist aus dem Museum der Gegenwart und der Zukunft nicht mehr wegzudenken. Das Gemeinschaftsforschungsprojekt »Digital Materialities«, das von der Leibniz-Gemeinschaft gefördert wird, erprobt die Potentiale analog-digitaler Ausstellungen und ihre Wirkung auf die Museumsgäste – und gibt einen Ausblick auf zukünftige Digitalanwendungen am DSM. Das im April 2021 gestartete Projekt ist interdisziplinär ausgerichtet und verbindet Kulturerbe-Forschung, Materialwissenschaften und museale Nutzungsforschung. Die Digitalisierungsinfrastruktur und die materialwissenschaftliche Kompetenzen des MAPEX ergänzen die Forschungsperspektiven des DSM ganz maßgeblich: Schiffsmedizinisches, maritim Kunsthandwerkliches und Navigationsinstrumente sind neben weiteren Objekten gemeinsam von den Bremer Materialwissenschaftler:innen digital durchleuchtet worden: unter anderem eine Walzahnskulptur aus dem 17. Jahrhundert sowie eine Medizinpillenflasche und eine Lotsenpfeife des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Der Röntgenblick erweitert das bislang vorhandene Wissen über die Objektmaterialien wie Metalle, Hölzer, Gläser, Walelfenbein, Keramik, Leder oder Kunststoffe und die inneren Strukturen, über Herstellungsprozesse und Gebrauchsweisen der Sammlungsgüter. Zugleich sind digitale, dreidimensionale Abbilder der Objekte entstanden, die für die weitere Erforschung genutzt werden. In der Ausstellung »Seh-Stücke: Maritimes digital entdeckt« stehen diese Digitalexponate neben den physischen Objekten – neue Erkenntnis- und Vermittlungswege tun sich auf.