LIFTProv-Projekt
Ab 1933 wanderten viele aufgrund der NS-Ideologie als »Juden« verfolgte Menschen aus dem Deutschen Reich aus. Ihr Hab und Gut - verstaut in Liftvans und Kisten - wurde über verschiedene europäische Häfen ins Exil verschifft. Der Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 verhinderte das Auslaufen der zivilen Schiffe aus den deutschen Häfen. Infolgedessen konnten die bereits nach Hamburg transportierten Ladungen nicht weiterbefördert werden und stapelten sich dort in den Lagern und am Kai. Außerdem wurden Schiffe, die bereits ausgelaufen waren, zurückbeordert und ihre Frachten gelöscht, wie z.B. jene der St. Louis. Die Geheime Staatspolizei beschlagnahmte das Umzugsgut ab dem Frühjahr 1940 und die Oberfinanzdirektion in Hamburg beauftragte Gerichtsvollzieher und Auktionshäuser, es öffentlich an die Meistbietenden zu versteigern. Während die geflüchteten Eigentümer:innen vergebens im Exil auf ihr Umzugsgut warteten, bereicherten sich Händler:innen, Museen, öffentliche Einrichtungen und Privatpersonen an ihrem geraubten Eigentum. Es ist davon auszugehen, dass sich noch heute viele dieser Objekte im Umlauf befinden - darunter monetär Wertvolles und auch ideell geschätzte Erinnerungsstücke der rund 3000 geschädigten Familien.